Letztes Wochenende haben wir unsere Premiere mit dem neuen Campingbus gefeiert! Wir konnten ein langes Wochenende auf einem sehr schön gelegenen Campingplatz am Bayerischen Wald verbringen.

Eingeräumt

Mit dem Einräumen beginnt der Urlaub. Dann weiß man, bald geht’s los. So haben wir am Freitagnachmittag auch damit begonnen unseren Bus mit Leben zu füllen. Alt-bewerte Checklisten abarbeiten! Aber eigentlich fängt das schon am Vorabend an, wir beginnen damit, alles was auch dem Haushalt mitgenommen werden soll, wird auf den Esstisch gestellt. Die Kleidung, wenn auch keine großen Mengen für ein Wochenende, wird auf dem Sofa ausgebreitet, dann hat man den besseren Überblick. Am Morgen der Abreise kommt dann noch die Bettwäsche dazu. Kurz vor der Abreise wird dann alles im Bus verstaut. Das letzte ist dann der Inhalt des Kühlschrankes, der natürlich schon seit dem Morgen eingeschaltet ist.

Gewicht, Gewicht, Gewicht

Vor der Abfahrt geht es noch mal kurz auf die Waage, 3.440 kg. Das ist doch etwas mehr als ich dachte, erstaunlich, was das „Kleinzeug“ doch ausmacht. Da bleiben nur noch 60 kg, mir geht während der Fahrt durch den Kopf, was denn noch fehlt, wenn wir in den „großen Urlaub“ fahren. Eigentlich nicht viel, noch ca. 16 kg Motorradklamotten, die Füllung der zweiten Gasflasche, also 5 kg und die Anhängerstützlast, die ich immer noch nicht gemessen habe. Sollte aber nicht viel mehr als 30 kg haben. Könnte also klappen.

Allerdings habe ich noch einen Joker für den großen Urlaub, denn ich kann auf dem Anhänger zwei Alu-Kästen montieren. Die waren früher notwendig, da in unserem Transit nicht genügen Platz für alles war. Hier kann ich natürlich einiges auslagern, ohne die Stützlast merklich zu erhöhen, das ist nur eine Frage der Verteilung auf dem Anhänger.

Los geht die erste Fahrt

Wir nutzen unser Motorrad-Navisystem, calimoto auf meinem smartphone. Das lässt sich besser bedienen, als das eingebaute Navi im Fahrzeug. Außerdem komme ich mit der Bedienung besser zurecht und es lässt sich bei starkem Sonnenlicht viel besser ablesen. Ich habe es mit einem Saugnapf an der Windschutzscheibe befestigt, dabei kann ich die selber Halterung benutzen, die ich auch am Motorrad zur Befestigung benutze.

Wir haben uns entschieden, dass wir erstmal „über Land“ fahren, weil am Freitag Nachmittag ist rund um München immer sehr viel Pendler-Verkehr und außerdem ist noch Urlaubszeit. Also schlagen wir uns „ins Gebüsch“ und fahren Richtung Nord Osten in Richtung Niederbayern erstmal bis Dingolfing.

Immer wieder erstaunlich, wie schön dieser Landstrich ist. Wenig befahrene Straßen, sanfte hügelige Landschaft und natürlich sehr landwirtschaftlich geprägt. Überall wird das Getreide geerntet und damit sich Mähdrescher und voll Trecker mit voll beladenden Anhängern das einzige Hindernis auf den Straßen. Gemütlich fahren wir mit 70 bis 90 km/h durch die Gegend und genießen die Fahrt. Der erste Tag einer Reise, egal ob Wochenende oder vier Wochen Urlaub, ist immer der schönste.

Mir gibt es die Gelegenheit das Fahrverhalten des Wagens zu „studieren“. Wie verhält er sich in den Kurven, wie oft muss ich in den sechs Gängen „rühren“ um die optimale Drehzahl zu bekommen. Knapp 3,5 Tonnen bewegen sich anders als ein Pkw, selbst unser Transit kam gerade mal auf 2 Tonnen. Der neue Campingbus schiebt mehr in die Kurven und den Berg runter. Ich merke auch den Nachlauf, der bei knapp sieben Meter Länge auch um einiges höher ist, als ich es gewöhnt bin.

Aber er fährt sich gut, er schaukelt nicht, er beschleunigt ausreichend und hat mit den 163 PS auch genügend Kraft die Anhöhen „zu erklimmen“. Zwar muss man dazu manchmal in den vierten Gang runterschalten aber das ist m.E. vollkommen ok. Es macht mir Spaß den Wagen zu fahren, wir sind uns dieses Wochenende „ein Stück näher gekommen“!

Ab Dingolfing haben wir die letzten Kilometer dann auch die Autobahn gewechselt, da hier die Landschaft eher langweilig ist und sehr stark mit Industrie durchzogen, sowie auch den Freitag-Feierabend Verkehr immer deutlicher zu spüren ist.

Ziel erreicht

Mit der Autobahn geht es über die Donau und danach Richtung Offenberg. Die Abfahrt Metten ist gesperrt, daher müssen wir eine Abfahrt später nehmen, können dadurch aber noch ein Stück Landschaft auf Nebenstraßen genießen. Wir erreichen den Bauernhof-Campingplatz über eine kleine, recht steile Straße und stellen unseren Bus auf dem Hof ab. Alles ist gut ausgeschrieben, in einem kleinen Anbau links befindet sich die Anmeldung. Der Schreibtisch ist leer, aber es gibt eine Klingel und der Inhaber lässt nicht lange auf sich warten. Recht unkompliziert nimmt er unseren Wunsch entgegen, mit dem Bus zwei Nächte auf seinem Platz verbringen zu wollen. Interessant finde wir die Methode der Datenerfassung, er bittet mich auf der Tastatur, die auf der Theke liegt meine Kontaktdaten selber einzutippen 😉 Das ist für mich, der beruflich Jahrzehnte lang eine Tastatur bedient hat kein Problem. Er fragt ob wir gleich zahlen wollen und kassiert 48 Euro ab, das ist völlig ok.

Miriam hatte zwei Wochen vor unserem Wochenende schon versucht einen Platz an einem der kleinen Seen in dieser Gegend zu bekommen, völlig ausgeschlossen und schon gar nicht „nur“ für ein Wochenende. Ihren email-Anfrage hier auf dem Kapfelberg wurde freundlich und kurz mit: „Sie können kommen!“ beantwortet. (Mit der Tastatur hat er es wohl nicht so!)

Er gibt uns eine kurz Einweisung auf einem Lageplan und lässt uns unseren Platz selber aussuchen. Wir fahren um das Hauptgebäude herum und sehen den in vier Terrassen angelegten Platz, bei denen die ersten zwei Terrassen einen sehr angenehmen Baumbestand haben, der schönen Schatten verspricht. Immerhin sind über 30 Grad Hitze angesagt. Wir suchen uns auf der zweiten Terrasse einen freien Platz aus und sehen zum ersten Mal die Aussicht. Man blickt von dort oben über die gesamte niederbayerische Ebene. Es heißt, bei Fönlage würde man sogar die Alpen sehen. Wir sehen sie nicht, aber es ist ja auch keine Fönlage und außerdem sehen wir die Alpen ja zuhause vom Balkon aus, passt also!

Sun-Downer

Es hat eine gewisse Tradition, dass wir bei Ankunft am Campingplatz zum späten Nachmittag einen „Sun-Downer“ genießen. Mit dem neuen Bus müssen wir wesentlich weniger räumen bevor das „Camping“ anfängt. Beim Transit war das erstmal Bett freiräumen, Hochstelldach aufklappen, Küchenutensilien einräumen, weil die während der Fahrt verstaut werden mussten und den Falt-Tisch montieren.

Im neuen Bus machen wir die Schiebetür auf, stellen den Tritthocker auf. Dann noch den Klapptisch (mit fester Platte) und die Campingstühle, fertig. In der Zeit hat Miriam schon den Aperol mit Zitrone, Eis und Weißwein angerichtet und Zack, wird es schon gemütlich.

Zwei Stunden später kam dann noch ein spektakulärer Sonnenuntergang dazu.

Das war der perfekte Abschluss unserer Anreise zum ersten Campingurlaub. Im nächsten Beitrag werde ich noch von der kleinen Wanderung am nächsten Tag berichten.