Das Wohn(mobil)konzept

Als ich anfing diesen Blog zu schreiben, war ich sehr damit beschäftigt zu zeigen, wie ich die einzelnen „Gewerke“ umgesetzt habe. Dabei habe ich komplett vergessen über das eigentliche Konzept zu schreiben. Um das zu erläutern, muss ich etwas in die Vergangenheit gehen.

Die Anfänge

Schon sehr lange fahre ich mit einem Campingbus in Urlaub, natürlich hat alles mit einem VW Bus angefangen.

Auch wenn er hier so wunderbar ausschaut, er war alt und hatte reichlich Probleme. Da er auch täglich als Pkw benutzt wurde, musste ich mich bald von ihm trennen. Wenn man damals gewusst hätte…

Mein beruflicher Werdegang und die wachsende Familien, ließen es nicht zu, einen Campingbus neben dem nun notwendigen Pkw zu unterhalten. In den achtziger Jahren gab es kaum günstige, Familien taugliche Campingfahrzeuge. So wurden Wohnmobile für den Urlaub gemietet oder zeitweise auch Caravan-Anhänger für den Familienurlaub genutzt.

Der Wiedereinstieg

Erst 2004, die Kinder waren „aus dem Gröbsten raus“, konnten wir uns wieder mit dem Kauf eines eigene Campingbus beschäftigten. Schnell war klar, es sollte wieder ein Bulli sein, doch die Kaufpreise waren inzwischen so hoch, dass wir uns in eine andere Richtung orientieren mussten. Damals hatten Ford und Westfalia entschieden den Transit Euroliner zu einem Campingbus auszubauen und anzubieten.

Auf der Münchner f.r.e.e. Messe (die damals noch einen anderen Namen hatte) entdeckten wir den Transit Nugget mit Aufstelldach. Was uns schnell begeisterte, war das geänderte Konzept des Innenausbaus: Küche hinten! Da ich mit großer Begeisterung auch im Urlaub gerne koche, ergaben sich ein paar wesentliche Vorteile.

Küche hinten quer verbaut

Durch die hinten quer verbaute Küche und einem Aufstelldach, das hinten hoch geht, ergab sich für mich eine Küche mit voller Stehhöhe. (Körpergröße 193 cm!) Die Küche ist über Eck eingebaut, hat einen Durchgang von vorne und ist auch über die Heckklappe begehbar.

Eine Person kann im Bett bleiben, während eine andere in der Küche den Kaffee kochen kann. Die zum Bett umklappbare Sitzbank, kann in der Bettposition verbleiben und die Küche trotzdem genutzt werden.

Ein treuer Weggefährte

Es gibt den Plan über die Geschichte unseres Transit Nugget in diesem Blog gesondert zu berichten. Jedenfalls hat er 250.000 km und 15 Jahre treue Dienste geleistet, uns nie im Stich gelassen.

Die Dinge verändern sich

Nicht nur der Transit wurde 15 Jahre älter 😉 In ein paar Jahren kommen wir ins Rentenalter und dann wollen wir unsere Urlaubsfahrten auf mehrere Monate und Kilometer ausdehnen.
Stellte sich also die Frage,

  1. Schafft unser Transit das?
  2. Reicht uns der Platz für das Leben im Campingbus?

Immer wieder haben wir uns, insbesondere in den Urlauben die Frage gestellt, mit welchem Gefährt wir diesen Lebensabschnitt erleben wollen. Letzten Herbst, in den französischen Pre Alpes, genau genommen in Entrevaux, fiel die Entscheidung: Der Transit wird verkauft und ein größerer Kastenwagen soll selbst ausgebaut werden.

Entschieden und umgesetzt

Wenige Tage nach der Anzeigenschaltung (im Oktober 2019) in den ebay Kleinanzeigen, hatte der Transit seinen Besitzer gewechselt. Gleichzeitig hatte die Suche nach einem geeigneten Kastenwagen begonnen (auch das ist eine ganz eigene Geschichte). Das Ergebnis kennt ihr.

Das Konzept

Okay ich gebe zu, ich habe etwas weit ausgeholt, aber irgendwie dachte ich, dass ich das so schreiben muss, damit ihr versteht, warum wir uns für dieses Konzept entschieden haben. Natürlich wollten wir das bewährte „Küchen-Konzept“ auch in unserem neuen Kastenwagen übernehmen. Nach ein paar Wochenenden der Planung mit sketchup, wurde aber klar, dass das nicht vernünftig realisierbar wird.

Die grundlegenden Anforderungen

  1. Fest verbautes Doppelbett (200×140 cm)
  2. Großzügige Küchenzeile
  3. Keine Nasszelle (nur Porta Potty)
  4. Keine extra Sitzgruppe, nur die drehbaren Fahrer- und Beifahrersitze

Wenn man diese Elemente auf dem Grundriss eines Kastenwagen mit einer Ladefläche von 400×180 cm hin und her schiebt, dann merkt man schnell, dass das mit der Küche hinten nichts wird. Aber wir sind ja flexibel!

Der Grundriss

Das ist wirklich der erste Entwurf, zu diesem Zeitpunkt war die Fahrzeug-Entscheidung noch nicht getroffen.

Man kann aber das Konzept erkennen, breite Küche in Fahrtrichtung links. Fest verbautes Bett hinten und „Schrankwand“ auf der rechten Seite, direkt neben dem Bett. Der aktuelle Plan sieht etwas anders aus, ist aber vom Grundkonzept nicht abgewichen.

Wenn ihr regelmäßig vorbei schaut, dann werdet ihr den Ausbau und das Ergebnis erleben.

Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass mein Hobby eine kleine Schreiner-Werkstatt ist, in der ich zum Vergnügen kleine Möbel baue und die ganz gut ausgestattet ist.

3 Kommentare

  1. Kubilay Karaca

    Guten Abend
    Vielen Dank für den tollen Blog. und der Ausbau ist ja ein traum! Echt tolle Arbeit.
    mir ist leider entgangen um welche Grösse es bei deinem Movano handelt? L3H3 oder doch L4H3?
    Liebe Grüsse
    Kubi

    • Günter Rodenkirchen

      Hallo Kubi,

      danke für deinen Kommentar und dein Lob. Der Movano ist ein L4H3.

      Viele Grüße

      Günter

      • Günter Rodenkirchen

        Hallo Johannes,

        danke für deinen Kommentar. Besser du machst dir den Adapter selber, da ich keine Teile für Andere erstellen möchte (Verantwortung dgl.). Ich habe eine recht genaue CAD Zeichnung gemacht (sketchup von google), die kann ich dir gerne zur Verfügung stellen.

        VG Günter

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