Autor: Günter Rodenkirchen (Seite 1 von 7)

Dachfenster Ergänzung

Ich hatte es in den drei Beiträgen zum Einbau der Dachfenster schon erwähnt, dass es Schwierigkeiten mit der Dichtigkeit gegeben hat.

Heute, zwei Jahre nach dem Ausbau will ich noch mal auf die Problematik eingehen.

Der Fehler

Die Adapter hätte ich nicht mit Dekaseal M5 kleben sollen UND vor allem nicht mit großem Druck. Als Hobbyschreiner neige ich dazu Klebestellen mit großem Druck zu verarbeiten. Das ist hier aber nicht angebracht. Insbesondere weil das Dach aus GFK besteht, aber das gilt sicher auch für Metall. Der Kleber ist ein flexibler Kleber, das heißt er kann minimale Bewegungen zwischen den Klebestellen ausgleichen. Das kann er aber nur, wenn man ihm dafür Raum, bzw. Spielraum lässt.

Die Korrektur

Ich habe bei zwei Dachfenster beim erneuten Einbau auch keinen Kleber mehr benutzt. Den braucht es auch nicht, denn die Fenster (sowohl beim Heki als auch beim Maxxfan) werden durch Verschraubung der Rahmen aneinander gedrückt und erhalten dadurch ihren Halt. Dazwischen braucht man nur Dichtmasse und die muss flexibel sein. Die verschiedenen Materialien (bei mir sind es drei) bewegen (dehnen und zusammenziehen) sich bei Temperaturschwankung unterschiedlich.

Also habe ich Dekaseal 8936 genommen, das ich auch für die Seitenfenster benutzt habe.

Seitdem hatten wir einige starke heftige Regenfälle und die nachgearbeiteten Fenster SIND DICHT!

Campingstühle und -tisch verstauen

Campingstühle, Beinauflagen und Tisch machen beim Verstauen im Bus immer Probleme, egal wieviel Platz man hat. Die Dinger sind sperrig und immer im Weg. Liegen auf irgendwas drauf oder stehen irgendwo im Weg.

Zuerst dachte ich, das ich eine Hängevorrichtung unters Bett baue, damit die Teile nicht auf dem Kellerboden im Weg liegen. Das habe ich dann verworfen, weil die Teile sich ja so schlecht schieben lassen. Ich also irgendwas basteln müssen, mit dem man dann die ganze Mechanik über Rollen nach oben unter das Lattenrost zieht.

Irgendwann kam ich auf einen Gedanken, mal wieder angeregt von einem anderen Bus-Camper, der sein Werkzeug in die Hecktüren verbaut hatte, warum nicht die Campingstühle an den Hecktüren (natürlich innen) zu montieren.

Obwohl wir die Berger Klappsessel Luxus XL grau von Fritz Berger haben, passen die genau in die Türen.

Für den Tisch hatte ich dann schnell die Rückwand im Heck ausgemacht.

Einbruchsicherung

Wir haben uns lange Zeit keine Gedanken zum Thema Einbruchsicherung gemacht. In 15 Jahren Camping mit dem Transit, hatte wir nicht eine Situation, in der wir auch nur eine Andeutung eines Einbruchs hatten. Und wir haben regelmäßig auf Autobahn-Rastplätzen gehalten und den Wagen alleine gelassen. Oder auf Stadtparkplätzen und dann einen Rundgang gemacht. Vielleicht hatten wir bisher einfach nur Glück. Vielleicht war der Transit auch nicht attraktiv genug, einen Einbruch zu versuchen.

Da wir unser Glück nicht herausfordern wollen und wir jetzt vielleicht mehr Augenmerk auf uns lenken, haben wir uns mit dem Thema beschäftigt. Eine Alarmanlage einzubauen scheint uns trotzdem einen zu großen Aufwand. Allerdings wollen wir unsere Türen so sichern, dass der Zeitaufwand für den Einbrecher zu groß wird.

Lenkradschloss

Die Funktion kann ich gar nicht erklären, ich zeig euch einfach das Bild, das erklärt es auf jeden Fall.

Gekauft bei Obelink, nennt sich Pro Plus Lenkradschloss

Schiebetür

Hier habe ich mich für die einfache Variante entschieden. Es geht ja darum den Einbrecher daran zu hindern die Tür öffnen zu können, auch wenn er es geschafft hat das Schloss zu öffnen. Man kann dazu ein Zusatzschloss kaufen, dass verhindert, dass die Schiebetür aufgeht. Das Schloss muss in das Blech der Tür und den angrenzenden Rahmen montiert werden.

Ich habe mich für ein Diskusschloss an der Schiene entschlossen.

Fahrer- und Beifahrertür

Hier habe ich noch nichts gemacht, werde mich aber auch der einfachen Variante zuwenden und zwischen den Türen eine stabile Kette spannen, und somit den Einbrecher daran hindern, die Türen öffnen zu können.

Seitenfenster

Hier bin ich mir noch nicht sicher, ob und was ich dort mache. Mir gefällt die Idee mit dem Saugnapf, der von innen an der Scheibe montiert wird und somit verhindert, dass die Fenster aufgeklappt werden können. Jedenfalls möchte ich nichts von außen montieren.

Hecktüre

Hier werde ich keine Sicherung anbringen, denn ich komme von innen ja gar nicht an die Türen dran, weil die Rückwand vom Bett das verhindert.

Das führt aber auch dazu, dass ein Einbrecher, der die Hecktüre knack auch maximal in den „Keller“ kommt und nicht weiter. Dort liegt nichts von Wert, mal abgesehen von der Elektrik aber die ist ja hinter eine Wand und die kann er so leicht nicht entfernen.

Rückwand von hinten fertig

So, jetzt habe ich die letzte Großbaustelle endgültig fertig. Die Rückwand war ja schon zur Jungfernfahrt drin, aber an der Außenseite noch nicht verkleidet. Hier hatte ich die Kabel für die Leseleuchten und den USB Anschluss schon verlegt und eine provisorische Befestigung für den Campingtisch angebracht.

Die Befestigung wurde wieder entfernt (wird ersetzt, wenn unserer neuer Campingtisch da ist). Die Verkabelung war auch nur provisorisch und wurde neu verlegt.

Zwischen die Sparren habe ich die restlichen XPS Platten verlegt und dann mit HDF Platten verkleidet.

Rechts sieht man noch die offene Schrankwand. Das muss ich leider später machen und ehrlich gesagt weiß ich auch noch nicht wie, aber da fällt mir schon noch was ein.

Rundgang durch die Küche

ja, ja ich weiß, aber die Küche ist halt mein Lieblingsplatz im Bus und für alle die es interessiert, will ich euch heute mal auf einen Rundgang (Roomtour) durch meine Küche mitnehmen.

Ausstattung

„Reduce to the max!“ hatte ich auch schon mal erwähnt, aber im Bus ist das natürlich wegen Platz und Gewicht wichtig. Praktisch und greifbar muss das „Werkzeug“ zur Verfügung stehen. Ich versuche (und das auch zuhause) alles so anzubringen, dass ich nur eine Hand brauche um es nutzen zu können.

„Werkzeug“

  • Messer groß und scharf
  • Schneebesen
  • Messbecher
  • Abtropfsieb (damit die Nudeln vom Wasser getrennt werden)
  • Zange (zum Wenden von Fleisch, nicht nur auf dem Grill)
  • Holzkochlöffel (3 Stück)
  • Flaschenöffner
  • Reibe (hauptsächlich für Parmesan, aber auch für Obst und Gemüse)
  • Sparschäler (Tupper, best of)

Kochgeschirr

  • Größeren Topf (Nudeln, Kartoffel, Suppe, Bolognese, etc.)
  • Mittleren und kleinerer Topf
  • Pfanne
  • Verschlussdeckel

Essgeschirr

Hier eigentlich nur klassisches, Flache Teller und Schüsseln (oben schon erwähnt). Unmengen Tassen und Gläser.

Essbesteck

Gabeln, Löffel, Messer (Wellenschliff), kleine Löffel

Vorratsbehälter

Jede Menge Plastikbehälter mit Deckel in verschiedenen Größen. Für unsere Brotzeit die wir mitnehmen, wenn wir Tagesausflüge mit dem Moped machen. Aber auch um Reste im Kühlschrank aufzubewahren. Im nächsten Urlaub werden wir mal Gläser mit Schraubdeckel testen, weil wir versuchen mehr und mehr Kunststoff zu vermeiden.

Trinkwasser

Da wir das Wasser aus den Kanistern generell nicht trinken, sondern nur zum Kochen benutzen, haben wir in der Vergangenheit immer Wasser in Plastikflaschen gekauft. Kein Pfand, leicht und einfach zu entsorgen. Wir sind sicher keine Öko’s aber trotzdem versuchen wir, da wo es möglich ist unseren Beitrag zu leisten. Hier werden im nächsten Urlaub (Mitte September, vier Wochen) mal Glasflaschen versuchen. Fast überall bekommt man gutes Trinkwasser aus dem Wasserhahn und die leeren Flaschen sind Weinflaschen mit Glasstopfen. Die benutzen wir zuhause auch und die sind sehr praktisch. Klar sind die schwerer und Glas kann böse Scherben geben, die man im Bus nicht haben will aber wir werden es versuchen. Für die Mopedtouren haben wir schon seit letztes Jahr eine 800ml Metallflasche von „klean kanteen

Die habe ich auch auf meinen Geschäftsreisen dabei, kann ich nur empfehlen.

Gewürze und Zutaten

Für die Trockengewürze habe ich mir dieses Jahr kleine Metalldosen mit Deckel gekauft, für zuhause und für den Bus. Damit bin ich sehr zufrieden. Vor allem sind die Licht undurchlässig, das ist gut für die Gewürze. Handmühle für Pfeffer und grobes Salz.

  • Curry
  • Curcuma
  • Kreuzkümmel
  • Kümmel ganz
  • Paprika
  • Chilliflocken
  • Oregano
  • Zimt

Vorrat (haltbar

  • Rote Linsen
  • Kichererbsen
  • couscous
  • Hirse
  • Bulgur
  • Vollkorn-Reis Basmati
  • Carnaroli-Reis (für Risotto)

Kaufe ich übrigens alles bei Reishunger, weil es dort auch 1 kg Vorratspackungen gibt, kann ich nur empfehlen.

Thermomatten für Front- und Seitenscheiben

Wir gehören nicht zu den Campern, die zuerst die Frontscheiben dicht machen, wenn sie ihren Platz bezogen haben, ab er da wir ja im Fahrerhaus unsere Ess- und Lese-Ecke für Schlechtwetterzeiten haben, muss da auch was in Sachen Dämmung gemacht werden. Natürlich für kalte und heiße Tage, etwas, das die Kälte draußen hält und die Sonne davon abhält den Bus aufzuheizen. Abgesehen davon braucht manchmal auch einen Sichtschutz für die Nacht.

Die silbernen Matten mit Saugnäpfen haben uns noch nie gefallen, es sollte schon was aus Stoff sein. Irgendwann bin ich bei den unzähligen Internet-Recherchen auf Projekt-Camper gestoßen. Nachdem ich dann deren Webseite studiert hatte, war klar, das ist genau das Richtige für uns. Ein kleines Unternehmen, dass aus den eigenen Erfahrungen heraus eine Idee hat und sie umsetzt. Fair und nachhaltig, soweit sowas möglich ist, hat uns auch gleich gefallen.

„There’s always room for improvement!“

Es gibt nur eine Kleinigkeit bei der Befestigung an der Frontscheibe, zwischen den Sonnenblenden, aber ansonsten wirklich sehr gut!

Premiere!

Letztes Wochenende haben wir unsere Premiere mit dem neuen Campingbus gefeiert! Wir konnten ein langes Wochenende auf einem sehr schön gelegenen Campingplatz am Bayerischen Wald verbringen.

Eingeräumt

Mit dem Einräumen beginnt der Urlaub. Dann weiß man, bald geht’s los. So haben wir am Freitagnachmittag auch damit begonnen unseren Bus mit Leben zu füllen. Alt-bewerte Checklisten abarbeiten! Aber eigentlich fängt das schon am Vorabend an, wir beginnen damit, alles was auch dem Haushalt mitgenommen werden soll, wird auf den Esstisch gestellt. Die Kleidung, wenn auch keine großen Mengen für ein Wochenende, wird auf dem Sofa ausgebreitet, dann hat man den besseren Überblick. Am Morgen der Abreise kommt dann noch die Bettwäsche dazu. Kurz vor der Abreise wird dann alles im Bus verstaut. Das letzte ist dann der Inhalt des Kühlschrankes, der natürlich schon seit dem Morgen eingeschaltet ist.

Gewicht, Gewicht, Gewicht

Vor der Abfahrt geht es noch mal kurz auf die Waage, 3.440 kg. Das ist doch etwas mehr als ich dachte, erstaunlich, was das „Kleinzeug“ doch ausmacht. Da bleiben nur noch 60 kg, mir geht während der Fahrt durch den Kopf, was denn noch fehlt, wenn wir in den „großen Urlaub“ fahren. Eigentlich nicht viel, noch ca. 16 kg Motorradklamotten, die Füllung der zweiten Gasflasche, also 5 kg und die Anhängerstützlast, die ich immer noch nicht gemessen habe. Sollte aber nicht viel mehr als 30 kg haben. Könnte also klappen.

Allerdings habe ich noch einen Joker für den großen Urlaub, denn ich kann auf dem Anhänger zwei Alu-Kästen montieren. Die waren früher notwendig, da in unserem Transit nicht genügen Platz für alles war. Hier kann ich natürlich einiges auslagern, ohne die Stützlast merklich zu erhöhen, das ist nur eine Frage der Verteilung auf dem Anhänger.

Los geht die erste Fahrt

Wir nutzen unser Motorrad-Navisystem, calimoto auf meinem smartphone. Das lässt sich besser bedienen, als das eingebaute Navi im Fahrzeug. Außerdem komme ich mit der Bedienung besser zurecht und es lässt sich bei starkem Sonnenlicht viel besser ablesen. Ich habe es mit einem Saugnapf an der Windschutzscheibe befestigt, dabei kann ich die selber Halterung benutzen, die ich auch am Motorrad zur Befestigung benutze.

Wir haben uns entschieden, dass wir erstmal „über Land“ fahren, weil am Freitag Nachmittag ist rund um München immer sehr viel Pendler-Verkehr und außerdem ist noch Urlaubszeit. Also schlagen wir uns „ins Gebüsch“ und fahren Richtung Nord Osten in Richtung Niederbayern erstmal bis Dingolfing.

Immer wieder erstaunlich, wie schön dieser Landstrich ist. Wenig befahrene Straßen, sanfte hügelige Landschaft und natürlich sehr landwirtschaftlich geprägt. Überall wird das Getreide geerntet und damit sich Mähdrescher und voll Trecker mit voll beladenden Anhängern das einzige Hindernis auf den Straßen. Gemütlich fahren wir mit 70 bis 90 km/h durch die Gegend und genießen die Fahrt. Der erste Tag einer Reise, egal ob Wochenende oder vier Wochen Urlaub, ist immer der schönste.

Mir gibt es die Gelegenheit das Fahrverhalten des Wagens zu „studieren“. Wie verhält er sich in den Kurven, wie oft muss ich in den sechs Gängen „rühren“ um die optimale Drehzahl zu bekommen. Knapp 3,5 Tonnen bewegen sich anders als ein Pkw, selbst unser Transit kam gerade mal auf 2 Tonnen. Der neue Campingbus schiebt mehr in die Kurven und den Berg runter. Ich merke auch den Nachlauf, der bei knapp sieben Meter Länge auch um einiges höher ist, als ich es gewöhnt bin.

Aber er fährt sich gut, er schaukelt nicht, er beschleunigt ausreichend und hat mit den 163 PS auch genügend Kraft die Anhöhen „zu erklimmen“. Zwar muss man dazu manchmal in den vierten Gang runterschalten aber das ist m.E. vollkommen ok. Es macht mir Spaß den Wagen zu fahren, wir sind uns dieses Wochenende „ein Stück näher gekommen“!

Ab Dingolfing haben wir die letzten Kilometer dann auch die Autobahn gewechselt, da hier die Landschaft eher langweilig ist und sehr stark mit Industrie durchzogen, sowie auch den Freitag-Feierabend Verkehr immer deutlicher zu spüren ist.

Ziel erreicht

Mit der Autobahn geht es über die Donau und danach Richtung Offenberg. Die Abfahrt Metten ist gesperrt, daher müssen wir eine Abfahrt später nehmen, können dadurch aber noch ein Stück Landschaft auf Nebenstraßen genießen. Wir erreichen den Bauernhof-Campingplatz über eine kleine, recht steile Straße und stellen unseren Bus auf dem Hof ab. Alles ist gut ausgeschrieben, in einem kleinen Anbau links befindet sich die Anmeldung. Der Schreibtisch ist leer, aber es gibt eine Klingel und der Inhaber lässt nicht lange auf sich warten. Recht unkompliziert nimmt er unseren Wunsch entgegen, mit dem Bus zwei Nächte auf seinem Platz verbringen zu wollen. Interessant finde wir die Methode der Datenerfassung, er bittet mich auf der Tastatur, die auf der Theke liegt meine Kontaktdaten selber einzutippen 😉 Das ist für mich, der beruflich Jahrzehnte lang eine Tastatur bedient hat kein Problem. Er fragt ob wir gleich zahlen wollen und kassiert 48 Euro ab, das ist völlig ok.

Miriam hatte zwei Wochen vor unserem Wochenende schon versucht einen Platz an einem der kleinen Seen in dieser Gegend zu bekommen, völlig ausgeschlossen und schon gar nicht „nur“ für ein Wochenende. Ihren email-Anfrage hier auf dem Kapfelberg wurde freundlich und kurz mit: „Sie können kommen!“ beantwortet. (Mit der Tastatur hat er es wohl nicht so!)

Er gibt uns eine kurz Einweisung auf einem Lageplan und lässt uns unseren Platz selber aussuchen. Wir fahren um das Hauptgebäude herum und sehen den in vier Terrassen angelegten Platz, bei denen die ersten zwei Terrassen einen sehr angenehmen Baumbestand haben, der schönen Schatten verspricht. Immerhin sind über 30 Grad Hitze angesagt. Wir suchen uns auf der zweiten Terrasse einen freien Platz aus und sehen zum ersten Mal die Aussicht. Man blickt von dort oben über die gesamte niederbayerische Ebene. Es heißt, bei Fönlage würde man sogar die Alpen sehen. Wir sehen sie nicht, aber es ist ja auch keine Fönlage und außerdem sehen wir die Alpen ja zuhause vom Balkon aus, passt also!

Sun-Downer

Es hat eine gewisse Tradition, dass wir bei Ankunft am Campingplatz zum späten Nachmittag einen „Sun-Downer“ genießen. Mit dem neuen Bus müssen wir wesentlich weniger räumen bevor das „Camping“ anfängt. Beim Transit war das erstmal Bett freiräumen, Hochstelldach aufklappen, Küchenutensilien einräumen, weil die während der Fahrt verstaut werden mussten und den Falt-Tisch montieren.

Im neuen Bus machen wir die Schiebetür auf, stellen den Tritthocker auf. Dann noch den Klapptisch (mit fester Platte) und die Campingstühle, fertig. In der Zeit hat Miriam schon den Aperol mit Zitrone, Eis und Weißwein angerichtet und Zack, wird es schon gemütlich.

Zwei Stunden später kam dann noch ein spektakulärer Sonnenuntergang dazu.

Das war der perfekte Abschluss unserer Anreise zum ersten Campingurlaub. Im nächsten Beitrag werde ich noch von der kleinen Wanderung am nächsten Tag berichten.

Die letzten „Großbaustellen“

Insgesamt habe ich noch zwei größere Baustellen im Innenausbau, die Rückwand am Bett und die Verkleidung der Decke über der Schiebetür.

Rückwand am Bett

Hatte ja von Anfang an geplant das Bett nach hinten nicht offen zu lassen. Wir haben keine Fenster in den Hecktüren und ich wollte mir die umständliche Verkleidung der Hecktüren mit Filz und Holz, sowie die aufwendige Dämmung ersparen. Die Wahrscheinlichkeit einen Platz zu finden, auf dem man mit dem Heck zum Meer steht und eine ungehinderte Aussicht hat, ist doch sehr gering. Sicher gibt es diese, man sieht ja genügend Bilder und Videos im Internet, aber im Verhältnis zu allen Stell- und Campingplätzen, auf denen das nicht möglich ist (vor allem das einem kein „Strandläufer mit Hund“ am Auto vorbei läuft), schätze ich mal 1:100. Abgesehen davon positionieren wir lieber unsere Campinstühle so nebeneinander, dass wir den Sonnenauf- oder abgang mit einem Glas in der Hand genießen können. Aber, wie meine Schwiegermutter schon immer zu sagen pflegte: „Jeder wie er mag!“

Also wir machen unsere Bett nach hinten zu und haben damit eine bequeme Rückwand zum Anlehnen, für’s gemütliche Lesen.

Dazu habe ich drei Holzlatten (33x33mm) hinten am Brett des Bettes und oben an den Schränken und im Metallrahmen befestigt und von innen die viel besagten Saunabretter angeschraubt.

Die Hauptarbeit haben natürlich wieder die Ecken und Abschlüsse gemacht. Voin hinten betrachtet ist rechts die Schrankwand und auf Grund eines kleinen Berechnungsfehlers, konnte ich die Rückwand nicht über die volle Breite ziehen. So musste ich also die Rückseite der Schrankwand separat verkleiden, was die Sache noch etwas aufwendiger gemacht hat.

Da zwischenzeitlich Lattenrost und Matratze eingebaut waren und das Lattenrost sich nicht mehr entfernen lässt (wurde am Stück von hinten in das Fahrzeug gehoben), musste ich zum Arbeiten die Hälfte der Latten entfernen. Man sieht auf dem ersten Foto rechts und links die schwarzen Kunststoff Stifte.

Auf der rechten Seite der Rückwand sieht man Teile der Kabelkanäle, die ich dort verlegen musste. Bauart-bedingt konnte ich die leider nicht ganz nach unten führen, daher muss ich da später noch eine zusätzliche Verkleidung anbringen.

Am Ende ist es doch noch ganz hübsch geworden. Leselampen sind auch schon montiert.

Zweite Baustelle: Verkleidung über der Schiebetür

Da hatte ich lange Zeit keine Idee, was und wie ich die Verkleidung machen könnte.

Keine Befestigungsmöglichkeit, hinter der Isomatte ist GFK. Darunter das Blech mit der ursprünglichen Beleuchtung. Rechts „kommt“ die Verkleidung von der Schrankwand und ganz vorne wieder so eine blöde Querverstrebung vom Dach.

Ich hatte eine Idee

Zum Glück kam mir vor dem Einschlafen eine Idee, ich bau noch mal eine Hilfskonstruktion aus Holz. Das lässt sich schlecht mit Worten erklären, daher ein paar Bilder.

Das ging dann einfacher als am Anfang gedacht. Passte sogar von der Höhe her genau mit den Brettern über der Schrankwand (rechts oben im Bild. Daher konnte ich die Lücke mit zwei langen Brettern durchgehen und damit auch recht harmonisch schließen. Das Endergebnis gefällt mir.

Die Lücke in der Mitte resultiert aus dem Übergang und wird später noch verkleidet.

Wir sind Wohnmobil!

Diese Woche war ich beim TÜV, um das Gutachten für die Zulassung, bzw. der Umschreibung zum Wohnmobil machen zu lassen. Ehrlich gesagt hatte ich einigem Bammel davor. Hab sowas noch nie gemacht und man ließt einigen Horrorgeschichten im Web, was manche so erleben. Dabei sind die genauen Vorschriften eigentlich kein Problem.

Sehr hilfreich ist diese Seite: https://www.vdtuev.de/news/merkblatt-wohnmobile

Diese Anforderungen hatte ich alle berücksichtigt. Es gibt aber Aussagen zum Thema Sicherheit, zum Beispiel: „Splitterfreies Holz“ oder „leicht entzündliche Materialien“ oder “ Gasflaschen möglichst mittig im Fahrzeug verbauen, damit bei Unfällen diese nicht beschädigt werden“. Es ist schwierig abzuschätzen wie der TÜV reagieren wird, also macht man sich Sorgen.

Wie es ablief

Telefonisch einen Termin vereinbart, dabei bekam ich den Hinweis, dass ich das gelbe Gasheft mitbringen sollte und eine Wiegebescheinigung (vollgetankt und ohne Fahrer). Gelbes Gasheft habe ich ja mittlerweile, aber Wiegebescheinigung? Gut das bei uns gegenüber gleich die Baywa eine Filiale hat und da wir hier sehr ländlich leben, haben die auch eine große Fahrzeugwaage. Die hatte ich auch schon ein paar mal benutzt, um immer wieder mal das Gewicht zu kontrollieren. Für 10 Euro stellen die auch eine entsprechende Bescheinigung aus.

3.060 kg ist ein guter Wert, da fast alles im Bus schon verbaut ist, kann ich noch knapp eine halbe Tonne zuladen

Alles halb so wild…

… wenn da nicht die Drehkonsolen wären. Er bräuchte die Unterlagen zu den Teilen, die ich aber nicht habe (natürlich vergessen da mal nachzuschauen). Dann findet er einen Aufkleber auf den Konsolen, die ein Gutachten vom TÜV Nord erwähnen. „Dann müssen wir da mal anrufen!“ Bevor er nach dem Gutachten schaut, ruft er dort an, findet aber keinen der ihm weiter helfen kann. „Das ist ja ein französischer Hersteller, kann sein das das die französische Tochtergesellschaft gemacht hat, ruft die doch mal an!“ ??????. Also gut dann doch ins Internet, das Gutachten heruntergeladen und ausgedruckt (43 Seiten btw). Dann streikt der Drucker nach 12 Seiten und sein Rechner stürzt ab. (schwitz!) Kollegen gefragt, der dann endlich alles ausdruckt. Nun müssen die passenden Nummern der Testpunkte und deren Bewertung gesucht werden. Zwischendurch immer wieder mal ein „ooh“ oder ein „das ist aber schlecht“ und dann ein „ach nee, das ist ja was anderes“

Nach ca. 20 Minuten dann ein „So jetzt haben wir’s!“ Er steht auf und bittet mich zur Kasse zu gehen, „Der Kollege kassiert Sie ab!“. Also das hielt ich für ein gutes Zeichen, ging zur Kasse, zahlte 207 Euro und dachte ich könne gehen. Gefehlt, er war noch nicht fertig, zwischenzeitlich lief sein PC wieder. Dann druckt er sein TÜV Gutachten aus, gibt mir vier geheftet Seiten und wünscht mir eine gute Fahrt.

Geschafft! Ach ja übrigens den Rest vom Fahrzeug hat er sich nur von außen angesehen, mal in die offene Schiebetür geschaut und sich den Gaskasten zeigen lassen! Mit soll’s recht sein, wir haben unser Gutachten.

Ergänzung vom 05.08.2020

Am 30.07.2020 habe ich dann noch den letzten Schritt durchgeführt, ich war auf der Zulassungsstelle und haben den Movano umschreiben lassen. Jetzt sind wir tatsächlich Wohnmobil, bzw. „SO.KFZ WOHNM.UEB.2,8 T“ so lautet der Eintrag!

Unser Bett ist fertig

Diese Woche haben wir unser Lattenrost und die neue Matratze abgeholt. Natürlich mit dem Bus, sonst hätten wir das sperrige Lattenrost auch gar nicht transportieren können. Da wir vorhaben in den nächsten Jahren auch länger im Bus zu leben, habe wir beim Kauf nicht gespart und an unsere Wirbelsäule gedacht.

Jedenfalls sieht das jetzt schon gleich viel wohnlicher aus.

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