Dieses Wochenende habe ich die drei Solarpaneelen auf das Dach montiert. Nun ist das Dach voll!

Aber von Anfang an. Glücklicherweise habe ich einen Nachbarn, der beruflich Elektroanlagen baut. Denn Strom ist ein Bereich, von dem ich lieber die Finger lasse. Schon sehr früh habe ich mit ihm das Konzept besprochen. Zwar stehen wir im Urlaub immer nur wenige Tage auf Stellplätzen und haben deshalb fast immer Landanschluss, aber in der Zukunft wollen wir längere Reisen unternehmen und in Gegenden unterwegs sein, wo wir mehrere Tage unabhängig sein müssen.

Also Solarstrom, ist ja auch wieder ein Beitrag zur erneuerbaren Energieversorgung.

Mein Nachbar meint, soviel Paneelen aufs Dach wie möglich. Zwischen den Dachhauben passen bei uns quer verbaut genau drei Paneele. Allerdings können die nur 1.000 mm lang sein, weil die Dachkrümmung zu stark ist und die klassischen Halterungen nicht mehr passen würden. Am Ende wurden es dann Offgridtec® SPR-Ultra-100 110W 12V High-End Solarpanel (Maße: 540 x 1055 x 35 cm) und mit 6,9 kg angenehm leicht. Inklusive der Halterungen, komme ich auf 7,5 kg je Panel.

Zur Befestigung habe ich mich für die klassischen Spoiler (in weiß) entschieden. Da die Paneelen quer zum Fahrzeug montiert wurden, liegen die jetzt längs zum Fahrzeug. Damit können sie ihre Aufgabe als Spoiler nicht aufnehmen, bieten dafür aber schönen Halt. Der sich ergebene Winkel ist damit sehr klein.

Hier sieht man wie ich mit dem Plexiglas-Streifen den Winkel anpasse.

Natürlich lief auch das nicht alles reibungslos ab. Zunächst ist die Krümmung vom Dach hinten geringer also vorne. Da ich mit der hinteren Solar-Paneele begonnen habe, war ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Bei der Mittleren ging es noch, aber bei der Vorderen wurde es dann schon echt viel. Die Abstandshalter reichten nicht wirklich aus. Da ich bei der vorderen Paneele sowieso Bedenken in Sachen Fahrtwind habe und über einen Spoiler nachdenke, habe ich mich dann entschlossen, die Spoiler neben dem Kleber auch noch mit jeweils zwei Gewindeschrauben am Dach zu befestigen. Ich muss davon ausgehen, dass ich wegen der Krümmung und dem Fahrtwind, Bewegung in den Paneelen haben werde und der sehr hart werdende Kleber keine Flexibilität zeigen wird. Damit das ganze im laufe der Zeit nicht lose wird, hatte ich mich kurzfristig für die zusätzliche Verschraubung entschieden. Auch wenn ich damit noch mehr Löcher im Dach bekommen habe.

Verschraubung mit der Paneele und mit dem Dach

Was auch noch ein Problem ergab, war die Befestigung der Spoiler mit dem Alu-Rahmen der Paneele. Mitgeliefert sind selbstbohrende Schrauben mit sechskant Kopf. Ich hatte kleine Löcher vorgebohrt und damit war die Befestigung eigentlich ganz einfach. Im Zuge der Anpassung mit den Plexiglas-Streifen, musste ich die Schrauben allerdings mehrfach lösen. Beim erneuten Anziehen gab das Alu zu sehr nach und die Schrauben drehten durch. Damit die Teile auch ordentlich halten, habe ich mich auch hier für eine Gewindeschraube mit Gegenmutter entschieden. Ich habe mit dem Konzept einige Zeit gehadert, weil dadurch, die Gegenmutter der Spoilerbefestigung innen liegt und ich nach der Montage (auch geklebt) da nicht mehr dran komme. Gleiches gilt für die Schrauben, die durch Dach gehen. Da liegen zwar die Muttern jetzt noch frei, aber wenn ich die Dach-Dämmung und Verkleidung montiert habe, sind auch die nicht mehr zu erreichen.

Vielleicht werde ich mir innen einen kleinen „Montage-Kanal“ in der Dämmung lassen. Da die später alle in den Hochschränken sein werden, könnte ich da später wieder mit einem Schraubenschlüssel kontern. Trotzdem hoffe ich, dass ich das nie machen muss!

Die Probe-Montage hatte soweit ganz gut geklappt. Zur tatsächlichen Montage habe ich meinen Schwiegersohn um Hilfe gebeten und das war sehr gut so (Vielen Dank Tobi!)

Die Klebeflächen reinigen (ich nehme halt immer Petroleum). Dann die Solarpaneelen mit den vormontierten Spoilern aufs Dach hieven und mit dem Gesicht nach unten ablegen (Verpackungsmaterial unterlegen!!). Auch hier die Klebeflächen reinigen und dann beherzt und nicht zu wenig den Kleber auftragen (DEKAsyl MS-5). Die Löcher im Dach auch mit einem „Tupfer“ Kleber versehen und dann zu zweit die Paneele drehen. Ach ja die Schrauben mit den Unterlegscheiben vorher noch in die gebohrten Löcher des Spoiler drücken. Nun mit den Schrauben zielen und rein damit. Fest andrücken, bis der Klebe an der Seite herausquillt. Fast fertig!

Nun musste einer in den Wagen und da die Mutter mit Unterlegscheibe ansetzen und der andere auf dem Dach dreht an der Schraube, bis auch hier der Kleber herausquillt, sitzt!

Der Kleber quillt nicht überall heraus, ist wegen der Schrauben aber auch nicht wichtig.

So haben wir uns von vorne nach hinten durchgearbeitet. Bei der hinteren Paneele erwartete uns dann noch eine Überraschung. Für alle, die sich auch für einen Movano mit Hochdach (H3) entscheiden beschreibe ich das. Das Dach hat im hinteren Bereich eine besonders starke Querverstrebung (warum auch immer) und die ist auf der rechten Seite breiter als links (warum auch immer). Da ich beim bohren der Löcher die Position nur auf der linken Seite gemessen hatte und dort zwar knapp aber passend durch das Dach kam, mussten wir jetzt feststellen, das uns eine Schraube fehlte. Okay, dann müssen drei Schrauben für die hintere Paneele reichen, ist ja auch noch Kleber dran, war die erste Reaktion. Dann kam Tobi auf die Idee, dass man doch ein Loch in die hohle Verstrebung bohren könnte und so vielleicht an die Schraube kommt. Nach Öl in der Nordsee bohren ist wahrscheinlich einfacher. Aber am Ende hat es dann doch geklappt, irgendwie haben wir die Schraube getroffen und konnte mit Zange und Schraubenzieher eine Mutter aufsetzen und festschrauben. Auf den nachfolgenden Fotos könnt ihr sehen, wie das jetzt aussieht.

Am folgenden Tag, als der Kleber in der Halle ausgehärtet war, hat es die ganze Nacht geregnet! Aber bei der Kontrolle am nächsten Tag hat sich kein Tropfen an den Schrauben gezeigt, juhu!

Als nächstes kam die Dachdurchführung für die Verkabelung. Hier geht’s zum Beitrag.