Kategorie: Wohnmobil-Ausbau (Seite 5 von 6)

Verkabelung der Solar-Paneelen

So langsam wird es ernst, wir haben dieses Wochenende mit der Verkabelung begonnen. Die Dachdurchführung war der letzte Akt auf dem Dach (hoffentlich). Die Anlage der Geräte ist fast fertig und auch schon in Wolfgangs Werkstatt getestet. Es fehlt jetzt noch der Test der Solar-Paneelen im Zusammenspiel mit der Anlage.

Nachdem ich die Dachdurchführung fertig hatte, konnte Wolfgang an den Enden der Kabel die Steckerverbindungen anbringen, ich konnte die Kabelrohre dafür verlegen und die Kabel durch die Rohre ziehen.

Die Kabelenden kommen durch die Decke
Die Stecker sind angebracht und verbunden.
Das Ganze wird später hinter der Isolierung versteckt.
Hinten laufen dann die Rohre zusammen und runter zur Schalttafel.
Ganz unten sieht man die Batterie beim „Probeliegen“.
Auf der Innenseite werden die Kabel dann zusammengeführt.

Dachdurchführung für Solarstrom

Gestern habe ich es endlich geschafft, die Dachdurchführungen zu montieren. Das war mal wieder nicht ganz so einfach, da eben die vielen Streben im Dach sind und die Auswahl der Bohrungen sehr sorgfältig gemacht werden muss. Mit Wolfgang hatte ich besprochen, dass wir die Stecker, die an den Kabeln montiert sind, nicht auf dem Dach lassen wollten, sondern die Kabel direkt ins Innere leiten wollen. Damit muss man sich nicht überlegen, wie macht man die Stecker auf dem Dach fest, damit sie beim Fahren nicht klappern. Wolfgang hat mich dann dazu ermutigt, die Stecker einfach abzuknipsen.

Dieser Vorteil bringt, wie so oft im Leben auch einen Nachteil mit sich. Denn die Kabel sind nicht sonderlich lang und daher musste ich die Dachdurchführung sehr nah an den Paneelen montieren, damit im Fahrzeug noch genügend Kabellänge für die Montage der neuen Stecker zur Verfügung steht.

Die Verklebung

Ich hatte die Position mit einem Permanent-Marker markiert und dann mit einem 15er Forstnerbohrer ein Loch in das GFK-Dach gebohrt. Die Kabel erstmal durch die Öffnung der Dachdurchführung und dann durch das gebohrte Loch im Dach. Erst dann den Kleber rund um die Markierung aufgetragen. Bei der ersten von drei Durchführungen habe ich erst den Kleber aufgetragen und dann die Kabel durch Öffnung geschoben. Dabei bin ich immer wieder mit den Kabelenden an den weichen Kleber gekommen, das war schlecht. Daher war es besser, erst die Kabel verlegen, die Dachdurchführung ca. 6-7 cm über der Öffnung schweben zu lassen und dann den Kleber auf das Dach auftragen.

Druck ausüben

Damit der Kleber Zeit hat anzuziehen, muss/sollte man von oben Druck auf die Durchführungen ausüben, aber wie? Mit etwas schwerem, aber was? Darüber hatte ich vorher nicht wirklich nachgedacht, Mist! Jetzt hieß es improvisieren! Zum Glück liegen auf dem Hof immer irgendwelche Dinge herum, so auch ein paar von einer Mauer abgeplatzte Betonplatten, perfekt. Nun ist der Platz auf dem Dach aber schon echt eng und die Platten sollten weder die Dachluken, noch die Solarzellen beschädigen. Also Holzleisten und Pappe geholt (liegt bei mir auch immer irgendwo rum) und ein Konstrukt „gebaut“. Voll professionell 😉 aber hat seinen Zweck erfüllt. Ganz wohl war mir bei der Sache aber nicht. Die Platten war sehr schmutzig und rau und die Auflagefläche auf der Dachdurchführung klein. Ich musste das Konstrukt aber über Nacht bestehen lassen, weil ich die Arbeit am späten Nachmittag begonnen hatte. Was wenn jetzt der Wind über Nacht auffrischt und mir die Betonplatten bewegt und die sich selbständig machen? Also befestigen, aber wie?

Panzertape, das universale Mittel um Dinge zu befestigen, gehört in jede Werkstatt.

Professionell, oder 😉
Aber das Ergebnis zählt!

Elektro-Installation

Bisher habe ich nur erzählt, das Solar-Paneelen auf dem Dach installiert wurden, aber noch nichts vom gesamten Konzept der Stromversorgung. Das liegt zum Einen daran, dass ich mich mit Strom nur wenig auskenne und zum Anderen, dass noch nicht viel passiert ist, von dem ich berichten könnte.

Wie schon mal von mir erwähnt, habe ich auf dem Bauernhof, auf dem wir wohnen einen freundlichen Nachbarn, der sich mit Strom und Installationen sehr gut auskennt. Mit ihm habe ich sehr früh über meine Idee einen Kastenwagen umzubauen gesprochen und konnte ihn dafür gewinnen, mir dabei zu helfen das Thema Stromversorgung umzusetzen.

Wir sind keine echten „Offgrider“ und werden es wahrscheinlich auch nie werden. In unseren bisherigen Urlauben stehen wir hauptsächlich auf Campingplätzen aller Art und Kategorien. Da wir fast nur in der Nebensaison unterwegs sind, ist das für uns auch kein Problem. Manchmal sind es auch Stellplätze, weil wir die auf den sogenannten Transfer-Strecken nutzen oder weil sie sehr angenehm (z.B. am Strand) liegen. Ansonsten sind wir eher „Weicheier“ was Camping angeht.

Trotzdem stand es für uns früh fest, dass wir das neuen Teil so ausstatten wollen, dass wir damit auch längere Zeit vom Landstrom unabhängig stehen können. Wie auch schon mal erwähnt, wollen wir in den nächsten 2-3 Jahren unsere Reisen auf mehrere Monate ausweiten. Dadurch werden wir Gebiete bereisen, die wir in unseren max. 4 Wochen Urlauben nicht erreichen konnten, jeden falls nicht stressfrei.

Nun denn, jedenfalls hat Wolfgang (unser Nachbar) sich sehr schnell und intensiv mit der Idee beschäftigt und konnte bei einem Besuch der f.r.e.e. in München einen interessanten Lieferanten für die Camping eMobilität finden: https://www.buettner-elektronik.de/home.html

Vielleicht sollte ich noch erklären, was es mit dem „Nachbarn“ auf sich hat. Also Wolfgang hat seit Jahren eine Firma, die Projekte in Sachen Elektro-Installationen für Unternehmen umsetzt. Wir leben ja hier auf einem Bauernhof in der Nähe von Bad Aibling und Wolfgang hat seine Geschäftsräume auf diesem Hof, daher ist er eben unser Nachbar. Seine Wohnung hat er an einem anderen Ort. Er selber ist ebenfalls begeisterter Mopedfahrer und hat eine beeindruckende Sammlung verschiedenster Maschinen. Hinzu kommt, dass er einen schönen alten Landrover Defender besitzt, auf dessen Dach ein aufklappbares Zelt montiert ist. Er macht also eine ähnliche Art Urlaub wie wir. Daher auch die Affinität zu unserem Projekt.

Für uns ist das ein großes Glück, da wir damit einen Profi „vor der Haustüre“ haben, der auch noch Spaß an der Sache hat.

Das Konzept

Das kann ich hier technisch natürlich nicht erklären. Vielleicht kann ich Wolfgang dazu bewegen mir einen detaillierten Bericht zu erstellen und darin das technische Konzept erklären. Er hat auch schon geäußert, dass er nichts dagegen hat auch anderen bei der Elektro-Installation in ihrem Selbstausbau zu helfen. By the way, wir reden hier nicht von Nachbarschaftshilfe, wir bezahlen Wolfgang für seine Leistungen! Kontakt: http://www.bacher-elektrotechnik.de/

Ich kann hier erst mal nur versuchen zu erzählen was wir so vorhaben. Nichts außergewöhnliches, aber auf uns angepasst.

  • Versorgung über 3×110 Watt Solar-Paneelen und natürlich einen Landstrom-Anschluss
  • Eine Lithium Batterie zum Zwischenspeichern
  • Einen Umwandler, der aus den 12 Volt auch 220 Volt machen kann, und zwar automatisch

Ansonsten das Übliche, natürlich soll auch die Starter-Batterie darüber geladen werden und natürlich soll unsere Camping-Batterie auch während der Fahrt geladen werden.

Unser Kühlschrank (Dometic CoolMatic CRX 80) ist ein Kompressor und läuft nur mit Strom. Diverse Beleuchtungskörper und ein paar Steckdosen (Schuko und USB).

Die Geräte werden auf einem Holzbrett montiert, das wiederum im hinteren Teil des Fahrzeugs installiert wird. Die Leerrohr Verlegung habe ich ja in der ersten Ausbaustufe beschrieben.

Hier hat Wolfgang gerade damit begonnen die Teile fest zu montieren

So das war’s erst mal für heute. In den nächsten Tagen soll die Installation fertig werden und dann werde ich hier berichten.

Hier geht’s zu Fortsetzung

Die Schrankwand – das Gerüst

Die Bauweise

Alle Möbel werden mit einer Art Gerüst- oder Gitterbauweise gebaut. So können die Möbel sehr einfach an die Karosserieform des Fahrzeuges angepasst werden und es spart Gewicht, weil das Gerüst mit dünnen Sperrholzplatten verkleidet werden kann.

Auf der rechten Seite neben dem Bett wird über die gesamte Länge, von der Hecktüre bis zur Schiebetür eine „Schrankwand“ aufgestellt.

Der Plan

Wie schon mal beschrieben, verbaue ich das Bett im hinteren Teil des Fahrzeuges und zwar längs. Ich bin 193 cm lang und daher ist ein quer verbautes Bett wenig sinnvoll, wenn man nur knappe 180 cm zur Verfügung hat. Bei einer Bettbreite von 140 cm bleiben mir abzüglich der Isolierung noch ca. 300 mm Platz neben dem Bett.

Hierbei entstand der Gedanke, diesen Raum für eine „Schrankwand“ zu nutzen. Die ist dann zwar nicht sonderlich tief, aber mit ca. 2.600 mm unheimlich breit. Außerdem will ich die volle Höhe nutzen und oben noch Hängeschränke drauf setzen. Das bringt auch noch mal zusätzlichen Raum, soll aber in erster Linie der Optik dienen. Denn auf der linken Seite kommen ja Hängeschränke über die gesamte Länge von knapp 4 Meter unter die Decke: (Hängeschränke) Damit das von vorne betrachtet eine gewisse Harmonie hat, soll das unterm Dach auf beiden Seiten gleich aussehen.

Die Aufteilung

Der Schrank soll in vier Elemente mit gleicher Breite (ca. 640 mm) aufgeteilt werden. Der Zugang soll seitlich über Schiebetüren erfolgen. Das Bett nimmt drei viertel des Schrankes in Anspruch und damit ist ein Zugang nur oberhalb der Bettlinie möglich.
Der Schrankteil ganz links ist ja noch vor dem Bett und soll uns als Garderobenschrank dienen, also Jacken und so. Im Bereich rechts daneben sollen Kleider und Hosen hängen.
Die beiden Bereiche rechts (also hinten) werden mit Regalböden ausgestattet und dienen als Wäscheschrank.

Die roten Flächen sind Schiebetüren.

Unterhalb der „Bettlinie“ wird das hintere Schrankteil Batterie und Elektroinstallation aufnehmen. Der Zugang wird also über den „Keller“ sein. (Der Keller ist bei uns schon immer der Raum unter dem Bett gewesen!)

Ich werde hier ab jetzt regelmäßig über den Fortschritt des Hochschrankes berichten. Das Teil wird mich die nächsten Wochenenden beschäftigen.

Solar-Strom

Dieses Wochenende habe ich die drei Solarpaneelen auf das Dach montiert. Nun ist das Dach voll!

Aber von Anfang an. Glücklicherweise habe ich einen Nachbarn, der beruflich Elektroanlagen baut. Denn Strom ist ein Bereich, von dem ich lieber die Finger lasse. Schon sehr früh habe ich mit ihm das Konzept besprochen. Zwar stehen wir im Urlaub immer nur wenige Tage auf Stellplätzen und haben deshalb fast immer Landanschluss, aber in der Zukunft wollen wir längere Reisen unternehmen und in Gegenden unterwegs sein, wo wir mehrere Tage unabhängig sein müssen.

Also Solarstrom, ist ja auch wieder ein Beitrag zur erneuerbaren Energieversorgung.

Mein Nachbar meint, soviel Paneelen aufs Dach wie möglich. Zwischen den Dachhauben passen bei uns quer verbaut genau drei Paneele. Allerdings können die nur 1.000 mm lang sein, weil die Dachkrümmung zu stark ist und die klassischen Halterungen nicht mehr passen würden. Am Ende wurden es dann Offgridtec® SPR-Ultra-100 110W 12V High-End Solarpanel (Maße: 540 x 1055 x 35 cm) und mit 6,9 kg angenehm leicht. Inklusive der Halterungen, komme ich auf 7,5 kg je Panel.

Zur Befestigung habe ich mich für die klassischen Spoiler (in weiß) entschieden. Da die Paneelen quer zum Fahrzeug montiert wurden, liegen die jetzt längs zum Fahrzeug. Damit können sie ihre Aufgabe als Spoiler nicht aufnehmen, bieten dafür aber schönen Halt. Der sich ergebene Winkel ist damit sehr klein.

Hier sieht man wie ich mit dem Plexiglas-Streifen den Winkel anpasse.

Natürlich lief auch das nicht alles reibungslos ab. Zunächst ist die Krümmung vom Dach hinten geringer also vorne. Da ich mit der hinteren Solar-Paneele begonnen habe, war ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Bei der Mittleren ging es noch, aber bei der Vorderen wurde es dann schon echt viel. Die Abstandshalter reichten nicht wirklich aus. Da ich bei der vorderen Paneele sowieso Bedenken in Sachen Fahrtwind habe und über einen Spoiler nachdenke, habe ich mich dann entschlossen, die Spoiler neben dem Kleber auch noch mit jeweils zwei Gewindeschrauben am Dach zu befestigen. Ich muss davon ausgehen, dass ich wegen der Krümmung und dem Fahrtwind, Bewegung in den Paneelen haben werde und der sehr hart werdende Kleber keine Flexibilität zeigen wird. Damit das ganze im laufe der Zeit nicht lose wird, hatte ich mich kurzfristig für die zusätzliche Verschraubung entschieden. Auch wenn ich damit noch mehr Löcher im Dach bekommen habe.

Verschraubung mit der Paneele und mit dem Dach

Was auch noch ein Problem ergab, war die Befestigung der Spoiler mit dem Alu-Rahmen der Paneele. Mitgeliefert sind selbstbohrende Schrauben mit sechskant Kopf. Ich hatte kleine Löcher vorgebohrt und damit war die Befestigung eigentlich ganz einfach. Im Zuge der Anpassung mit den Plexiglas-Streifen, musste ich die Schrauben allerdings mehrfach lösen. Beim erneuten Anziehen gab das Alu zu sehr nach und die Schrauben drehten durch. Damit die Teile auch ordentlich halten, habe ich mich auch hier für eine Gewindeschraube mit Gegenmutter entschieden. Ich habe mit dem Konzept einige Zeit gehadert, weil dadurch, die Gegenmutter der Spoilerbefestigung innen liegt und ich nach der Montage (auch geklebt) da nicht mehr dran komme. Gleiches gilt für die Schrauben, die durch Dach gehen. Da liegen zwar die Muttern jetzt noch frei, aber wenn ich die Dach-Dämmung und Verkleidung montiert habe, sind auch die nicht mehr zu erreichen.

Vielleicht werde ich mir innen einen kleinen „Montage-Kanal“ in der Dämmung lassen. Da die später alle in den Hochschränken sein werden, könnte ich da später wieder mit einem Schraubenschlüssel kontern. Trotzdem hoffe ich, dass ich das nie machen muss!

Die Probe-Montage hatte soweit ganz gut geklappt. Zur tatsächlichen Montage habe ich meinen Schwiegersohn um Hilfe gebeten und das war sehr gut so (Vielen Dank Tobi!)

Die Klebeflächen reinigen (ich nehme halt immer Petroleum). Dann die Solarpaneelen mit den vormontierten Spoilern aufs Dach hieven und mit dem Gesicht nach unten ablegen (Verpackungsmaterial unterlegen!!). Auch hier die Klebeflächen reinigen und dann beherzt und nicht zu wenig den Kleber auftragen (DEKAsyl MS-5). Die Löcher im Dach auch mit einem „Tupfer“ Kleber versehen und dann zu zweit die Paneele drehen. Ach ja die Schrauben mit den Unterlegscheiben vorher noch in die gebohrten Löcher des Spoiler drücken. Nun mit den Schrauben zielen und rein damit. Fest andrücken, bis der Klebe an der Seite herausquillt. Fast fertig!

Nun musste einer in den Wagen und da die Mutter mit Unterlegscheibe ansetzen und der andere auf dem Dach dreht an der Schraube, bis auch hier der Kleber herausquillt, sitzt!

Der Kleber quillt nicht überall heraus, ist wegen der Schrauben aber auch nicht wichtig.

So haben wir uns von vorne nach hinten durchgearbeitet. Bei der hinteren Paneele erwartete uns dann noch eine Überraschung. Für alle, die sich auch für einen Movano mit Hochdach (H3) entscheiden beschreibe ich das. Das Dach hat im hinteren Bereich eine besonders starke Querverstrebung (warum auch immer) und die ist auf der rechten Seite breiter als links (warum auch immer). Da ich beim bohren der Löcher die Position nur auf der linken Seite gemessen hatte und dort zwar knapp aber passend durch das Dach kam, mussten wir jetzt feststellen, das uns eine Schraube fehlte. Okay, dann müssen drei Schrauben für die hintere Paneele reichen, ist ja auch noch Kleber dran, war die erste Reaktion. Dann kam Tobi auf die Idee, dass man doch ein Loch in die hohle Verstrebung bohren könnte und so vielleicht an die Schraube kommt. Nach Öl in der Nordsee bohren ist wahrscheinlich einfacher. Aber am Ende hat es dann doch geklappt, irgendwie haben wir die Schraube getroffen und konnte mit Zange und Schraubenzieher eine Mutter aufsetzen und festschrauben. Auf den nachfolgenden Fotos könnt ihr sehen, wie das jetzt aussieht.

Am folgenden Tag, als der Kleber in der Halle ausgehärtet war, hat es die ganze Nacht geregnet! Aber bei der Kontrolle am nächsten Tag hat sich kein Tropfen an den Schrauben gezeigt, juhu!

Als nächstes kam die Dachdurchführung für die Verkabelung. Hier geht’s zum Beitrag.

Warum eigentlich keine Nasszelle?

Vielleicht fragt sich der eine oder andere, warum verzichten die auf eine Nasszelle, ist doch heutzutage Standard!

Ein krasses Beispiel ist der neue Transit Nugget, den es jetzt auch in der Langfassung gibt. Das Teil ist einen Meter länger. Einen Meter, den man sinnvoll in der Inneneinrichtung nutzen könnte, z.B. das Fußende des Bettes aus dem Küchenschrank zu nehmen und damit einen zusätzlichen Stauraum zu gewinnen. Was machen die bei Westfalia? Sie bauen in den Küchenraum eine feste Toilette und ein Waschbecken mit Spiegel ein. Das Klo steht mehr oder weniger offen in der Küche. Das Waschbecken (das Teil ist kleiner als mein Salatsieb) ist keine 700 mm vom Küchenbecken entfernt. Ich verstehe das nicht!

Wie so viele Themen, ist das auch eins, an dem sich die Geister scheiden. Klar, in allen Wohnmobilen, die man von der Stange kaufen kann, wird heute eine Nasszelle eingebaut. Bei allen Fahrzeugen unter 5 Meter Länge ist das auch mehr als ein Kompromiss. Ich frage mich schon seit Jahren, was war eigentlich zu erst da? Der Kunde, der das unbedingt haben will oder der Verkäufer, der sagt, dass das heute die Kunden erwarten!

Was mich am meisten nervt, ist die Selbstverständlichkeit, mit der die Branche Fahrzeuge mit einer Nasszelle ausstattet und auf Nachfrage, ob es das Teil auch ohne gibt sagen, dass das nicht möglich ist, weil es für Mobile ohne Nasszelle keine Nachfrage gibt. Ich glaub das nicht. Ich glaube eher, dass viele Käufer wenig bis keine Erfahrung mit dem Campen haben und das schön und komfortabel finden, ohne zu wissen, ob das Teil praktisch ist oder nicht.

Fragt man einen Wohnmobilisten, der ein Mobil von der Stange gekauft hat, wie oft er in der Woche duscht, dann erhalte ich immer die Antwort: „Ach eigentlich selten (nie), denn dann ist immer das gesamte Badezimmer nass. Wir gehen dann doch lieber auf dem Campingplatz duschen!“ Andere nutzen die Nasszelle um ihren Neoprenanzug nach dem Surfen aufzuhängen und trocknen zu lassen.

Offroad Camper, die wild am Strand campen oder irgendwo in der Pampa stehen, duschen mit der „Solar-Dusche“ also dem schwarzen Sack, dessen Inhalt sich in der Sonne aufheizt. Oder Sie bauen sich eine Außendusche, die im Heck des Fahrzeuges eingebaut ist. Kann ich noch gut verstehen.

Es ist ja nicht nur der Raumverlust, sondern auch der Einfluss auf das ganze Ausbaukonzept. Wegen der (unbedingt) notwendigen Nasszelle, können praktische Einbauten nicht realisiert werden. Das Teil ist meistens im Weg.

Also um auf meine Eingangsfrage zurückzukommen, warum wir keine Nasszelle einbauen. 80% verbringen wir auf Campingplätzen, die über ordentliche Sanitäranlagen verfügen. Wir können bis zu 4 Tagen ohne duschen existieren, daher sind nicht so gut ausgestattete Stellplätze für uns auch kein Problem. Waschen und Zähneputzen kann ich auch am Spülbecken. Wir können damit auf eine Warmwasseraufbereitung verzichten (ich wüsste nämlich nicht, warum man sonst warmes Wasser bräuchte). Ich muss keine Kompromisse beim Ausbau machen, für einen Raum von 1.200×1.200 mm, den ich nur zu 5% meines Urlaubes nutzen kann.

Bett-Rahmen einbauen

In den vorhergehenden Beiträgen hatte ich ja schon erwähnt, dass auf Grund meiner körperlichen Größe ein Bett unter 2 Meter Länge nicht in Frage kommt. Also wird das Bett mit 2.000 x 1.400 mm im Auto hinten längs eingebaut.

Bei 1.700 mm verfügbare Breite im Innenraum, verbleiben rein mathematisch noch 300 mm für die Tiefe der „Schrankwand“.

Für den häuslichen Gebrauch, habe ich auch schon Betten aus vier Brettern gebaut und so soll es auch im Movano sein. Allerdings soll das „Bettgestell“ auch das Grundgerüst und damit eine Stütze des seitlichen Schrankes und der daran anschließenden Küche sein.

Wenn ihr euch erinnert, dann haben wir durch den vorherigen Sortimo Einbau diese „Rivnuts“ in den Holmen, ungefähr auf 800 mm Höhe in Abständen von ca. 1.200 mm.

An diesen Gewinde-Nieten habe ich das Seitenbrett des Bettes fest verschraubt.

Am Ende (links im Bild) kann man eine fest verbaute Stütze erkennen, auf das Brett ruht. Das Querbrett hinten habe ich dann über die gesamte Breite des Fahrzeuges montiert und ebenfalls mit einer Stütze versehen.

Damit bekommt die gesamte Konstruktion einen sehr guten seitlichen Halt. Als nächstes komm dann das vordere Querbrett, auch über die gesamte Breite.

Das Bett von hinten.

Nun kann man schon gut erkennen, das damit eine hohe Stabilität erreicht wird.

Fehlt noch das zweite Seitenbrett. Das kommt nun nicht an die rechte Seitenwand, sondern wird im Abstand von 1.400 mm (Innenmaß) eingelassen.

In diesem Bild kann man übrigens links schon die Befestigungsleisten erkennen, die ich für die „Schrankwand“ montiert habe. Ebenfalls in mit den Gewindenieten. Mehr dazu folgt im Beitrag „Schrankwand„.

Heizung

Obwohl wir in 15 Jahren Camping mit dem Transit Nugget dessen Standheizung so gut wie nie genutzt haben, haben wir uns dazu entschlossen, in den Movano eine Heizung einzubauen. Übrigens hatte sich die Diesel-Standheizung im Transit auch wegen der geringen Nutzung nach ca. 6 Jahren verabschiedet. Vermutlich verrostet. Man sollte seine Standheizung auf jeden Fall einmal im Monat in Betrieb nehmen.

Jedenfalls ist die Entscheidung, in den Movano eine Heizung einzubauen gefallen, weil wir mit den zukünftig längeren Touren sicher auch mal zu Jahreszeiten unterwegs sein werden, in denen eine Heizung recht nützlich sein wird.

Gas oder Diesel

Da war zuerst mal die Entscheidung zwischen Gas oder Diesel. Eigentlich hätte ich ja gerne eine rein elektrische Heizung gehabt, geht aber nicht, wenn man ohne externe Stromversorgung ist, so hat mir der Elektriker meines Vertrauens versichert.

Diesel hätte zur Folge, dass ich den Tank des Movanos hätte anzapfen müssen und das war mir irgendwie suspekt. Manche mögen sagen, ist doch überhaupt kein Problem, für mich aber schon. Erklären kann ich das natürlich nicht. Also war relativ schnell klar, es wird eine Gasheizung. Nachdem mich die Marktführer (Webast und Truma) preislich abgeschreckt hatten, fiel mein Augenmerk auf Propex.

Propex HS 2000

Deren HS2000 scheint mir eine echte Alternative zu sein. Den Kaufpreis von 600 € finde ich angemessen. Die Berichte im Internet geben mir die Zuversicht, eine gute Wahl getroffen zu haben.

Noch mal angemerkt, wir wollen kein Wintercamping machen und werden St. Petersburg auch nicht im Januar anfahren! Wir wollen im Herbst morgens bei 3 Grad einen etwas temperierten Wohnraum haben.

Sobald ich das Teil montiert habe, werde ich hier in einem weiteren Beitrag berichten.

Hängeschränke

Über die gesamte Länge der linken Seite soll ein Hängeschrank an der Decke entlang montiert werden. Dieser wird in der Mitte durch den Kühlschrank unterbrochen.

Generelles zur Möbelbauweise

Ich werde sämtliche Möbel in Gitterbauweise herstellen. Also einen Gitterrahmen, der dann mit Holzplatten verkleidet wird. Damit kann ich sehr flexibel und leicht den jeweiligen Korpus erstellen und mit verschiedenen Platten verkleiden. Innen mit 6mm Pappelsperrholz und außen mit 18mm Paulownia-Leinholz. Mehr dazu in den noch folgenden Bauabschnitten.

Hängeschrank-Konzept

Das alles steht (bzw. hängt) und fällt (hoffentlich nicht) mit der Befestigung. Von meinem Dach kann ich da nicht viel erwarten, weil 3mm GFK. Am besten wäre ja etwas, das ich an dem oberen Metallstreifen festmachen könnte. Dieser Streifen wäre aber der untere Rand des Hängeschrankes und das erschien mir zu wenig. Abschließend kam ich auf den Gedanken noch Halt an den Dachverstrebungen zu suchen. Also konstruierte ich eine Art „L“ und einen Halteklotz. Den Klotz befestigte ich an den Metallstreifen und den Kopf des „L“ an der Dachverstrebung.
Alles klar soweit? 😉

Das „L“ und im Vordergrund ein Halteklotz noch ohne „L“

An diesen Halterungen werde ich dann später von unten Paulownia Holzplatten befestigen und von vorne Holzrahmen, in denen dann Schiebetüren laufen werden.

Wir werden berichten, wenn es hier weiter geht. Da wir in vier Wochen einen Termin bei einem Wohnmobil-Ausbauer haben, der uns die Gasanlage einbaut und abnimmt, muss ich zunächst einige Möbel bauen, die für die Verlegung der Gasleitungen wichtig sind.

Wärme-Isolierung

Oh man, damit habe ich Stunden im Internet verbracht! Jede Menge Konzepte und alle haben ihre Vor- und Nachteile.

Ein ganze Weile war ich auf dem „Ökotrip“ und hatte mir eingebildet, dass ein Dämm-Material aus Holzwolle/Späne perfekt wäre. Die haben einen guten Dämmwert und sind ökologisch unbedenklich. Bis ich zu einem Beitrag in youtube kam, der mich davon wieder abgebracht hat. Der wesentliche Grund war die Konsistenz des Materials. Das sind ja zu Matten gepresste Holzfasern, die aber nicht fest gepresst werden, sonder eher locker miteinander verbunden sind. Es braucht ja genügend „Luftraum“, der sich erwärmen kann. Und diese „Lockerheit“ ist genau das Problem. Die werden ja für den Hausbau, genauer gesagt für das Dach produziert. Dort werden sie zwischen die Holzsparren geklemmt und dann verkleidet. Die werden also nach dem Einbau nicht mehr bewegt oder gar gerüttelt. Im Kastenwagen würden sie aber hochkant eingesetzt und definitiv gerüttelt. Das könnte dazu führen, dass sich im Laufe der Zeit das gesamte Material nach unten verdichtet. Damit hätte man dann unten ganz viel Dämmung und oben ganz wenig!

Die Idee

Nachdem ich den Movano entkernt hatte und ich sah wie die Verstrebungen verbaut waren, war mir sehr schnell klar, dass ich nicht mit Hohlraum ausfüllenden Materialien arbeiten wollte. Ich wollte auch nicht mit Armaflex um die Ecken kleben. Der Raumgewinn wäre, wenn überhaupt sehr gering. Also beschloss ich, bei der Isolierung mit X-trem Isolator von REIMO zu arbeiten und die Matten direkt auf die Verstrebungen zu setzen. Dabei bleibt der Zwischenraum zum Außenblech zwar leer aber der Raumverlust ist zu verschmerzen, zumal es kein „Nutzraum“ wäre.

Das Material

Den X-trem Isolator von REIMO ( https://www.reimo.com/de/M50015-reimo_x_trem_isolator/ ) bekommt man in verschiedenen Stärken. Ich habe mich dann für die 20mm Variante entschieden.

  • Hoch wärmedämmend
  • Extrem leicht
  • Nimmt keine Feuchtigkeit auf
  • Extrem biegsam (360°)

Lässt sich auch sehr gut mit dem Cutter-Messer schneiden.

Die Umsetzung

Nun wollte ich die Matten nicht direkt auf die Verstrebungen kleben, da diese auch keine einheitliche Fläche bieten.

Also entschloss ich mich dazu 10mm starke Holzleisten auf die Verstrebungen zu schrauben, die dann in 500mm Abständen von einander eine gute Oberfläche bieten. Die Matten sind 1.000 mm breit, damit habe ich eine Leiste an der Stoßnaht und in der Mitte. Außerdem kommt ja auf die Dämmung noch eine Holzverkleidung und dafür brauche ich ja auch noch einen Befestigungsuntergrund. Wandpaneelen an den sichtbaren Flächen und Sperrholzplatten hinter den Schränken.

10 mm starkes Lärchenholz lässt sich biegen und passt sich so der Biegung an.

Befestigt habe ich die mit selbst-bohrenden Metallschrauben, direkt durch das Holz in das Metall.

Danach dann direkt die Dämmplatten auf die Holzleisten verkleben, denkste!

Dazu hatte ich zu Anfang nicht den richtigen, von Reimo empfohlenen Kleber, sondern was aus dem Baumarkt. Obwohl ich es ja weiß, dass man gute Sachen nur selten im Baumarkt bekommt….. Habe es dann noch mit doppelseitigem Klebeband versucht, auch nicht der Hit. Ist an den Seitenwänden auch nicht ganz so wichtig, weil der Halt kommt spätestens wenn die Holzverkleidung mit Spaxschrauben durch die Matten auf den Holzleisten verschraubt werden.

Gibt einen sauberen Abschluss
Die „Nähte“ werden mit einem speziellen Klebeband versiegelt: Dampfbremse

Verkabelung

Bevor ich die Matten verklebt habe, mussten natürlich noch die Leerrohre verlegt werden. Dazu hatte ich mir vorher einen Plan gemacht, wo welche Stromabnehmer, bzw. Schalter verbaut werden sollen.

Das Thema Dachisolierung kommt später in einem eigene Beitrag. Muss dazu erst noch die Halterung für den Hängeschrank auf der linken Seite anbringen. Bisher habe ich nur entsprechende Holzstreifen an die Decke geklebt, auf die ich dann später die Dämmmatten klebe und dann mit quer angeordneten Holz-Paneelen verschrauben werde.

Als dieses Bild entstand hatte ich die Dachhauben noch nicht verbaut.
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